Leserbrief in der MainPost

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Vorausgegangener Bericht in der Main Post vom 01.10.2010: Warum Lukas Möslein bald ins Manöver zieht Ab nächster Woche wird vieles anders für Lukas Möslein. Am Montag nimmt der Kitzinger ein schmuckes Barrett, Uniform und Stiefel, dazu wohl auch einen Stahlhelm in Empfang. Von da an beginnt für den 20-jährigen Handballer des TV Etwashausen die Grundausbildung beim Führungs- und Unterstützungsbataillon der Bundeswehr in Dillingen. Mit Manöver, Übungen, und dem ganzen Programm. „Verweigern wollte ich nicht. Ich bin einer der letzten, die es noch getroffen hat. Ab nächstes Jahr fällt der Wehrdienst wohl weg“, vermutet er. Kasernenleben statt Handball sozusagen. Bei Mösleins sportlichem Hobby begann die neue Zeitrechnung vor zwei Wochen mit dem Start der Landesliga. Zu dieser Runde sind die Männer des TV Etwashausen nach zehnjähriger Abstinenz angetreten, um wieder auf höherer Ebene Fuß zu fassen. Bislang mussten die Rekruten des TVE erkennen, dass dort jedoch ein etwas anderer Wind weht. Ihr „Kommandeur“, Trainer Frank Munoz, hatte sein talentiertes, aber zahlenmäßig stark eingeschränktes Häuflein darauf hingewiesen. „Das ist schon ein enormer Unterschied. Wir mussten in den ersten beiden Spielen Vollgas geben und trotzdem hat es nicht gereicht“, fasst Möslein seine ersten Eindrücke der neuen sportlichen Umgebung zusammen. Spielstärker, ausgeglichener und wesentlich abgezockter seien ihm die Konkurrenten vorgekommen, als noch zuvor auf Bezirksniveau. „Wir sind im Schnitt vielleicht 21 Jahre, da fehlt natürlich noch die nötige Erfahrung“, hat er eine Erklärung parat. Aber nicht nur dieser Punkt ist es, der Möslein und den Kameraden momentan Sorgen bereitet. Gerade einmal sieben Feldspieler plus zwei Torleute umfasste das Aufgebot zuletzt beim Spiel in Roßtal, während beim Gegner die Ersatzbank kaum für das ganze Personal ausreichte. „Wir konnten nicht so oft wechseln, da fehlte am Ende schon ein bisschen die Kraft und damit dann auch die Konzentration.“ Dabei hatte der TVE gut gespielt, solanget die Kräfte reichten, meint nicht nur der überwiegend auf Linksaußen eingesetzte Möslein. Es sei eben Pech, dass derzeit Maximilian Schmidt, Dominik Orf und manch anderer fehlten. Zuletzt erwischte es auch noch Tim Hanft mit einer Bänderverletzung. Besserung scheint nicht so schnell in Sicht, also muss das Häuflein der Verbliebenen noch enger zusammen rücken. Für Möslein ist das kein Problem, schließlich kenne und verstehe man sich bestens. Mit einigen seiner Mitspieler durchlief er die Nachwuchsmannschaften beim TVE, seit er mit fünf Jahren dort begann. „Mit vielen war ich zusammen in der Schule. Auch am Wochenende gehen wir öfters gemeinsam weg“, sagt er. Momentan hat er trotz des noch fehlenden Erfolgs großen Spaß. Ein „Spaß-Handballer“ ist Möslein durchaus. Gerne probiert der technisch versierte Blondschopf auch mal im Spiel die schwierigeren Dinge, ein Kempa-Trick oder ein Dreher darf es durchaus sein. „Das gehört einfach dazu. Man darf es aber nicht übertreiben, sonst wird unser Trainer sauer.“ Von Frank Munoz, dem neuen Mann auf der Etwashäuser Trainerbank ist Lukas Möslein angetan. Er könne der Mannschaft vieles beibringen. „Man merkt, dass man bei ihm weiter kommt.“ Munoz habe auch seine eigene Vorstellung von Disziplin, das halte er als Spieler für gut. Für Lukas Möslein bedeutet das, dass er sein bisweilen aufblitzende Temperament auf dem Spielfeld weiter zügeln muss. „In der Jugend war das schwierig, mittlerweile klappt es besser“, gibt er zu. Möslein stammt aus einer Handball-Familie. Vater, Mutter, Schwester, Cousine, allesamt sind oder waren am Ball. Mit dem Fuß kann es Lukas Möslein auch. Bei den Kitzinger Bayern kickte er bis zur A-Jugend im Mittelfeld, ehe er sich auf den Handball festlegte. Ob es für seinen TVE zum Klassenerhalt reicht, wagt er nicht vorherzusagen. Im dritten Saisonspiel kommt am Samstag die Reserve des HSC Coburg, das nächste große Kaliber. Auch da gilt für den künftigen Soldaten: Spaß haben und sportlich weiter kommen. (Quelle: MainPost) Als Reaktion auf diesen Artikel und den Missglückten Versuch eine Spielgemeinschaft zu gründen, schrieb Albert Fresz diesen Leserbrief an Die MainPost: Leserbrief zur MP- Ausgabe v. 01.10.10 Bericht über TVE-Handballer Lukas Möslein “ Kleine Erinnerungslücke ” - Gedanken über die Zukunft des Handballs in KT Lukas Möslein hat wohl mittlerweile vergessen, dass seine Handballkarriere bei den “Minis” der TGK begonnen hat und dort bis zur D-Jugend andauerte. Erst dann ging es zum TVE in die C-Jugend. Ebenso wie z.B. für Marcel Munoz , Maxi Murray und Volker Fresz, die jetzt in der 1. Mannschaft beim TVE spielen. Dies hat mich wieder auf die Gedanken gebracht, die mich in Sachen Handball in Kitzingen seit langem umtreiben und deren teilweise Realisierung vor Monaten beinahe in Form einer Handball-Jugend-Spielgemeinschaft von TGK und TVE gelungen wäre. In Kitzingen dauert die Verwirk-lichung von Projekten halt etwas länger als andernorts. Dort hat man die Zeichen der Zeit erkannt und reagiert nach dem Motto: “Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben”. Die Fakten sind bekannt: Demografischer Wandel, d.h. immer weniger Kinder werden geboren und damit werden auch Nachwuchssportler zu-nehmend Mangelware mit der Folge, dass gerade im Mannschaftssport wie Handball nicht mehr ausreichend Spieler vorhanden sind.TVE wie TGK haben nicht nur bei den Erwachsenen zuwenig Spieler, sondern auch zunehmend in der Jugend. Aus diesem Grund hat die TGK nach dem Scheitern mit dem TVE eine Jugend-Spielgemeinschaft mit Mainbernheim gestartet. Knappe bzw. leere Kassen von Städten und Gemeinden zwingen zu einem rigiden Spar-kurs. Die Vereine müssen zusehen, wie sie finanziell zurechtkommen. Daran wird sich in absehbarer Zeit wohl nichts ändern. Schon vor Jahren hat man deshalb, z.B. in Darm-stadt, eine “kommunale Sportentwicklungsplanung” in Angriff genommen. Dort wird festgestellt, dass die Sportvereine in Zukunft enger zusammenarbeiten müssen, um auf den demographischen Wandel und knapper werdenden finanziellen Ressourcen etc. angemessen reagieren zu können. Vereinskooperationen stellen ein Gebot der Stunde dar und werden auch von der Bevölkerung als wichtig angesehen. Um Synergieeffekte zu erzielen, wird eine Forcierung von Vereinszusammenarbeiten angestrebt und zur Schaffung von Anreizstrukturen dem Stadtrat empfohlen, Vereinskooperationen künftig bei der Sportstättenvergabe oder Sportförderung zu bevorzugen. Gibt es bei der Stadt KT überhaupt schon solche Überlegungen ?! Immer weniger Bereitschaft zum Ehrenamt, d.h. es sind einige wenige, die den Verein führen, den Trainings-und Spielbetrieb bestreiten, überhaupt den gesamten Verein am (Über-) Leben halten. Auch in KT sind die organisatorischen Ressourcen beider Vereine begrenzt und zu viele Aufgaben auf zu wenige Schultern verteilt. Es geht auch anders, wie es bereits bei den “Minis” mit einer gemeinsamen Mannschaft von TVE und TGK der Fall war. Ein Verein, der überleben will, muss nicht nur gut aufgestellt ist, sondern den Mitgliedern auch ein breites und attraktives Angebot gewährleisten können. Dies gilt vor allem für Talente, die man in KT halten will. Nur so kann man das Niveau halten und ggf. steigern, d.h. höhere Spielklassen anvisieren und sich dort etablieren. Dies ist auch für Sponsoren und die Stadt Kitzingen attraktiver. Denn attraktive Vereine und Sportange-bote gehören als Standortfaktor mit zu den Auswahlkriterien in der Wirtschaft. Gewinner einer Kooperation sind letztendlich also alle Betroffenen. Albert F. Fresz