SG Kitzingen/Mainbernheim - TV Marktsteft 24:30 (13:9). Mit 15 Minuten Verspätung begann das mit Spannung erwartete Derby zwischen der SG Kitzingen/Mainbernheim und dem favorisierten Zweiten TV Marktsteft. Während sich die zuletzt zwei Mal siegreichen Kitzinger mit einem Erfolg weiter nach vorne arbeiten wollten, hatten auch die Gäste den Anspruch, ihre Serie von fünf nacheinander ungeschlagenen Spielen auszubauen und Rang zwei weiter für sich zu behaupten. Beste Voraussetzungen für ein spannendes BOL-Spiel - die Zuschauer sollten nicht enttäuscht werden. Beide Mannschaften begannen nervös und vergaben ihre ersten Angriffe. Auch in der Folgezeit taten sich die Kontrahenten im Spiel nach vorne schwer. Sie leisteten sich viele technische Fehler und scheiterten im Abschluss immer wieder am Aluminium und an den starken Torhütern, Felix Lang auf Seiten des TVM sowie Erik Großmann im Tor der Gastgeber. So verlief bis Mitte der ersten Hälfte das Spiel ausgeglichen. Nach gut 15 Minuten über nahmen die Hausherren die Kontrolle und ließen die Stefter durch ihre gute Abwehrarbeit nicht zur Entfaltung kommen. Innerhalb weniger Minuten konnten sie mit drei Toren auf 8:5 davonziehen. Auch eine im Anschluss genommene Auszeit der Gäste brachte keine Änderung. Die Spielgemeinschaft agierte weiter als die bessere Mannschaft. Schließlich ging der Gastgeber mit einer verdienten 13:9-Führung in die Pause. Der dritte Sieg in Folge war zum Greifen nah, doch in den zweiten 30 Minuten sollte sich ein ganz anderes Spiel entwickeln. Gäste-Trainer Andreas Vielweber schien seine Truppe in der Halbzeit aufgeweckt zu haben. Die im ersten Durchgang noch zu passive und löchrige Abwehr der Stefter stand nun besser und ging deutlich aggressiver zu Werke. Die Hausherren schafften es jetzt nicht mehr, ihre Angriffe konsequent auszuspielen und haderten mit ihrer Abschluss-Schwäche. Der Vorsprung schmolz und der TVM glich zum 15:15 aus. Die Kreisstädter zeigten sich verunsichert, konnten jedoch in doppelter Überzahl noch einmal auf 17:15 erhöhen. Der Favorit ließ sich durch die vielen Zeitstrafen nicht aus der Ruhe bringen und glich abermals aus. Durch die nun besser funktionierende Abwehr war es dem Zweiten möglich, durch Ballgewinne sein makelloses Tempospiel aufzuziehen. Und die Stefter drehten das Spiel mit fünf Toren am Stück. Die Spielgemeinschaft versuchte noch einmal alles und hatte zehn Minuten vor dem Ende beim Stand von 20:21 die Chance zum Ausgleich, vergab diese jedoch leichtfertig mit unkonzentriertem Abschluss. Die Kräfte schwanden immer weiter und somit kamen die Stefter am Ende noch zu einigen leichten Toren durch Tempogegenstöße. So gewann der Gast höher, als es dem Spielverlauf entsprochen hätte. Enttäuscht, aber nicht unzufrieden, haderte SG-Trainer Stefan Knötgen nach dem Spiel mit der Abschlussschwäche seiner Spieler: "Wir haben heute gut gespielt und waren auf Augenhöhe, haben uns aber leider nicht dafür belohnt. Ich weiß nicht, was in der zweiten Hälfte los war und warum wir das Tor nicht mehr getroffen haben. Es ist schade, dass diese Schwäche auf fast alle Spieler übergesprungen ist." Sein Gegenüber Andreas Vielweber zeigte sich auch nur bedingt zufrieden: "Ich weiß nicht, wo wir geistig in der ersten Halbzeit waren, jedenfalls nicht beim Handball. Im zweiten Durchgang waren wir dann bei der Sache und unsere Abwehr stand deutlich besser und wir konnten unsere schnellen Leute durch die Balleroberungen besser einsetzen. Am Ende hat man gemerkt, dass bei Kitzingen die Kräfte schwinden und wir konnten das Ergebnis noch deutlicher zu unseren Gunsten gestalten. SG Kitzingen/Mainbernheim: Erik Großmann, Johannes Seelig - Michael Burger 6, Sanni Marjanc 1, Andreas Kräutner 1, Petrick Kräutner 10/7, David Höhn 1, Volker Fresz 2, Kevin Kunst 1, Alex Kräutner 1, Felix Maier, Patrick Hofmann, Oliver Eckert 1, Markus Reinhart. TV Marktsteft: Johannes Ullrich, Felix Lang - Daniel Irmler, Thomas Heim 2, Kevin Pfeiler 4, Dennis Schmidt, Florian Irmler 6, Florian Lang 4, Stefan Bayer 4/1, Michael Bayer 2, Dominik Thorwarth 3, Dominik Orf 5, Florian Hähle.
Quelle: Die Kitzinger 19.11.2012